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Ein letztes Mal zu den alten Griechen

in Clubgeplauder 12.03.2017 21:35
von poller | 41 Beiträge

Aeschylos (525 bis 456 v. Chr., neben Sophokles und Euripides der älteste der drei großen Dichter der griechischen Tragödie), nur für die Mariner unter Euch: er war auch Teilnehmer an der Seeschlacht von Salamis 480 v. Chr.: Bei Aeschylos also finden wir zuerst den Argus, der die von Zeus wegen der eifersüchtigen Zeusgattin Hera (Juno) in eine Kuh verwandelte Io zu hüten hatte. Io war Tochter des Flussgottes Inachos (ich weiß nicht ob sie schon so emanzipiert und reiselustig war, dass sie sich auch bereits an Maade und Jade herumgetrieben hätte). Jedenfalls wurde sie eine der zahlreichen Geliebten des Zeus, von dem sie den Sohn Epaphos empfing. Zeus wollte sie nach dem Verführen nun entführen, aber die eifersüchtige Hera kam dahinter. Um sein Vorhaben zu vertuschen verwandelte Zeus seine Io ruckzuck in eine Kuh. Eine Methode, deren Beherrschung sich mancher Ehemann, sicher auch Ehefrau, heute vielleicht auch wünschen würde. Hera deckte auch diesen Schwindel auf und verlangte von Zeus die Kuh als Geschenk, der ihr dies schlecht abschlagen konnte. Hera ließ die Kuh dann vom 100-äugigen Argus bewachen. Zeus schickte daraufhin den Himmelsboten Hermes los (nicht den heutigen Paketdienst), mit dem Auftrag Argus zu töten. Der schließlich befreiten Io gelang die Flucht, jedoch immer noch als Kuh. Die fiese Hera sandte der Kuh-Io eine gefährliche Rinderbremse, die durch ihr tiefes Surren für eine ganze Viehherde tödlich sein konnte. Auf der Flucht überquerte Io das Meer, das später nach ihr benannt wurde, und sie überschritt die Furt, die auch ihren Namen trägt (Bosporus = griech. Kuh- oder Ochsenfurt) von Europa nach Asien. Ganz in der Nähe dort, wo heute unser Freund Erdogan so auf den Putz haut. Irgendwann ließ sich Hera besänftigen (ich glaube ganz im Gegensatz zu den meisten eifersüchtigen Frauen unserer Tage in dieser Situation) und Io erhielt in Ägypten ihre schöne menschliche Gestalt zurück. Leider habe ich keine Hinweise darüber gefunden, dass an dieser Stelle in der griechischen Mythologie auch schon Golf gespielt wurde. Wie gesagt, Aeschylos erwähnt als "den alles sehenden Wächter" den Argus. Daher nennen wir scharfe aufmerksame Augen eben "Argusaugen", ohne uns über die griechische Mythologie Gedanken zu machen. Erst neulich bescheinigte einer meiner Flightpartner unserem dritten Mann an der "Zwölf", der ständig genau wusste wo unsere Bälle lagen: "Mensch hast Du aber Argusaugen". Ich bin sicher, dass ihm dabei nicht die alten Griechen in den Sinn kamen. Aber da an dieser Stelle rechts von uns eine ganze Herde schwarzbunter Kühe graste, dachte ich insgeheim an Zeus und seine Kuh-Verwandlungs-Methode. und stellte mir vor, dass dies alles umgewandelte Geliebte von irgendwelchen Golfern sein könnten. Denn die verworrenen Beziehungskisten in der griechischen Mythologie werden ja angeblich bei weitem noch zwischen Mitgliedern in Tennis-, vor allen Dingen aber Golfclubs getoppt. Unser Club soll hier allerdings eine rühmliche Ausnahme sein. Ich hoffe Euer Spiel leidet nicht unter den immer neuen Abgründen, die sich bei den alten Griechen auftun. Ein beziehungsreiches Spiel wünscht Euch weiterhin
Poller

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