Platzsperre über 12 Tage vom 16.09. bis einschließlich 27.09.2015
Wir sind enttäuscht und verärgert über diese lange Platzsperre im Spätsommer und fragen uns, ob diese gegenüber den zahlenden Mitgliedern zu rechtfertigen ist. Dabei ist zu bedenken, dass
1. alle Plätze im näheren Bereich während dieser Zeit geöffnet hatten
2. es bei uns nicht mehr Niederschlag gab als in den anderen Gebieten
3. unser Platz nicht nasser und weicher war als die anderen Plätze
Wir konnten diesen Vergleich anstellen, weil wir in dieser Zeit viermal in Wiesmoor und je einmal in Bad Zwischenahn und Rastede gespielt haben ( Teurer Spaß über 500,- Euro !!!!). Unseren Platz haben wir an mehreren Tagen begutachtet und mussten vergleichsweise feststellen, er war nicht nasser und weicher als die von uns gespielten fremden Plätze.
Die fremden Plätze zeigten trotz Nässe und teilweise weichen Untergrund keine Beschädigungen auf. Wir spielen lang genug Golf und haben uns genügend in der Golfplatzpflege kundig gemacht , um diese Expertise zu stellen.
Auf Befragen antwortete das Platzmanagement der von uns bespielten Plätze, ein Sperren des Platzes könnte man unter diesen Bedingungen gegenüber den Mitgliedern nicht vertreten. Es wäre sonst die Hölle los. Die Mitglieder würden sich eine längere Sperrung bei besten Spätsommerwetter nicht bieten lassen.
Außerdem bewirkt eine Sperrung des Platzes größere finanzielle Einbußen in den Geschäftsbereichen wie Greenfee, Driving Range ,Gastronomie usw. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Sperrung des Golfplatzes für die Mitglieder ein Ereignis von höchster Bedeutung und nichts anderem im Golfclub gleichzusetzen ist. Eine Sperrung des Golfplatzes ,obwohl alle Golfplätze in der Umgebung bespielbar sind, können sich wohl nur reiche Golfclubs leisten.
Wir hatten in dieser Zeit Besuch von 10 Golffreunden aus Bayern, die auf unserem Platz spielen wollten. Sie haben stattdessen in Bad Zwischenahn und Wiesmoor gespielt.
Für uns bleibt festzustellen, wir zahlen nicht 2000,- Euro Jahresbeitrag, um eine unberührte Parklandschaft zu haben, sondern wir wollen dafür die Möglichkeit haben, auf unserem Platz Golf zu spielen.
Wenn jetzt im Spätsommer schon so restriktiv der Platz gesperrt wird , befürchten wir für die kommende Zeit ( Herbst, Winter, Frühling ) nur eine geringe Freigabe und wenig Spielmöglichkeiten. Wenigstens könnte man den Platz für die Bahnen 1 bis 9 freigeben.
Bisher konnten wir im Winter relativ oft spielen, da wir ja auch kaum Schnee haben.
Trotz allem geben wir die Hoffnung nicht auf und warten auf mehr Spielmöglichkeiten.
Liebe Grüße
Karin und Detlef
RE: Platzsperre über 12 Tage
in Platz, Landschaft, Umwelt 29.09.2015 09:30von Hibbi • | 89 Beiträge
Platzsperren sind für uns Golfspieler und -spielerinnen immer ärgerlich, aber leider unvermeidbar. Freuen wir uns erstmal, dass wir nicht im Alpenvorland spielen, da werden die Plätze nicht 12, sondern 120 Tage gesperrt. Merkwürdig ist auch, dass sich bei Regenwetter keiner über die Platzsperren beschwert, erst wenn die ersten Sonnenstrahlen wieder rauskommen, fangen die Beschwerden an. Aber 2 Sonnentage lassen den Platz nach 10 Regentagen leider noch nicht trocknen.
Zur Klarstellung: Platzsperren werden nicht verhängt, um einzelne Mitglieder zu ärgern. Da spielen Einzelschicksale eh keine Rolle. Es ist auch völlig unerheblich, was die anderen Plätze in unserer Region machen oder nicht machen. Es geht in erster Linie - und dafür ist der Vorstand, unser Platzwart und der Headgreenkeeper verantwortlich - um den Schutz einer Millioneninvestition, um den Schutz unseres Platzes. Zitat aus 'pitchcare': "Der Hauptgrund für die Schließung des Golfplatzes ist ohne Zweifel der Schutz der Spielbereiche vor nachhaltiger Beschädigung. ... Das Bespielen wassergesättigter Spielbereiche führt zur Entstehung schlammiger Bereiche und zur Bodenverdichtung. Dies wird besonders deutlich auf kleineren Abschlägen oder Greens, auf denen es ziemlich rasch zur Ausdünnung der Grasnarbe und zum Absterben der Gräser kommt."
Ergo: eine Platzsperre ist immer dann gegeben, wenn genau die Gefahr einer Platzbeschädigung gegeben ist. Dabei müssen es noch nicht mal die Golfer sein, die den Platz beschädigen, aber sicher die Maschinen der Greenkeeper. Und da hilft auch kein Vergleich mit anderen Plätzen wie denen in Rastede oder Wiesmoor.
Apropo Wiesmoor; da habe ich am Sonntag gespielt. Auch in Wiesmoor können die Maschinen - bis auf die Greenmäher - nicht auf den Platz. Das Ergebnis sind Fairways, die man normalerweise als Rough bezeichnen würde und als solche kaum zu erkennen sind. Landet der Ball auch nur einen Meter neben diesen 'Roughways', ist er faktisch verloren, so hoch steht dort das Gras. Auf so einem Platz zu spielen hat mit Golf eigentlich nichts mehr zu tun und macht schon gar keinen Spaß. Dafür auch noch 29,- € zu zahlen, ist schon sehr gewagt.
Platzsperren, auch über 12 Tage, sind leider manchmal notwendig. Die Beschwerden darüber vielleicht auch, ändern aber nichts daran. Aber auch dafür ist dieses Forum ja da - mal den Ärger freien Lauf zu lassen, um wieder befreit die nächste Runde anzugehen, wenn der Platz wieder freigegeben ist.
Allen ein schönes Spiel wünscht
Michael
Ressort Marketing/PR
Platzsperren stellen grundsätzlich keine Schikanen für Golfspieler dar, sondern dienen der Schonung des Platzes, um weiteren Schäden vorzubeugen. Unser Platz hatte es in diesem Sommer mit enormen Regenmengen zu tun, erinnert sei an den zweistündigen Platzregen an einem Samstag Mitte August, an dem es im Stadtgebiet von Wilhelmshaven zu Überschwemmungen gekommen ist und zuletzt auch langanhaltender Regen während des After Work Cups am 17.9. und des Captains Cup am 20.9. Und da wir es hier mit einem anderen Bodenuntergrund an der Küste zu tun haben als in Rastede und Bad Zwischenahn, dauert es halt länger, bis diese Wassermengen verarbeitet sind. Auch die Weiden vieler Reitvereine standen lange unter Wasser. Daher war diese Platzsperre einfach nur erforderlich, um den Platz für den Rest der Saison vernünftig bespielbar zu erhalten. Ich verstehe allerdings nicht, wie man über 500 € an Greenfee bezahlen muss, wir haben doch mit diesen Clubs eine Kooperation ?
Ich wünsche allen Mitgliedern für den Rest der Saison weiterhin ein Schönes Spiel !
Andreas Hannemann
- Ressort Spielbetrieb-
RE: Platzsperre über 12 Tage
in Platz, Landschaft, Umwelt 01.10.2015 20:27von Andreas K • | 206 Beiträge
Erst einmal vorweg, ich finde es gut, dass die Platzsperre hier diskutiert wird. Man bekommt verschiedene Blickwinkel auf die Situation und ich bin schon gespannt was hier noch alles an Erfahrungen und Argumente geschrieben wird.
Hier ist meine Meinung:
In meinem Berufsleben war ich des öfteren in einer Position, für etwas die Verantwortung zu haben ohne in allen Bereichen Fachexpertise zu besitzen. Um trotzdem erfolgreich zu arbeiten braucht man aus meiner Sicht zwei Eigenschaften:
Erstens, erkennen das man nicht genug weiß, um ohne Hilfe eine Entscheidung zu fällen.
Zweitens, zu wissen auf welche Ratschläge man vertrauen sollte.
Zu Erstens:
Ich war eine Zeit lang Platzwart und wenn ich dort eine Sache besonders gelernt habe, dann ist es, dass ich so gut wie keine Ahnung von Platzpflege habe.
Die erwirbt man sich nämlich nicht durch Golf spielen. Um wirklich konkret die richtigen Entscheidungen für die Platzpflege zu treffen, muss man dies speziell erlernt haben und auf langjährige Erfahrung im Greenkeeping zurückgreifen.
Gelernt habe ich, das es sich um eine komplexe Materie handelt, bei der eine falsche Entscheidung sehr teuer werden kann.
Außerdem habe ich gelernt, dass sich Vergleiche mit anderen Clubs bezüglich spezieller Pflegemaßnahmen verbietet, da dies von vielen Bedingungen abhängt.
Was aber alle wollen, ist ein gut durchlüfteter Boden in dem das Gras tief wurzelt. Es darf keine Stauschichten geben die durch Verdichtungen und Verfilzungen entstehen, die das Oberflächenwasser nicht durchlassen und zu Fäule und Krankheiten führen.
Ganz bestimmt geht es nicht darum eine Parklandschaft zu errichten. Sondern einen langfristig bespielbaren Platz zu haben. Dazu müssen Maßnahmen getroffen werden, die sich leider negativ auf den Spielbetrieb auswirken können.
Zu Zweitens:
Ausbildung und Erfahrung sind die erste Voraussetzung für einen fundierten guten Ratschlag.
Dem entgegen stehen persönliche Motivationen, die eine Entscheidung in eine bestimmte Richtung lenken wollen auch wenn es der Sache als solches nicht dienlich ist.
Ich bin auch sauer, wenn ich meine Freizeit auf den Golfplatz verbringen möchte und es dann nicht geht. Noch schlimmer, wenn ich auch noch Freunde eingeladen habe und diese dann enttäuschen muss. Selbst wenn ich jetzt Experte für Platzpflege wäre, könnte es sein, dass meine Meinung nicht unbedingt nur von dem Gedanken bestimmt wird, was das Beste für die Mitglieder, den Club und den Platz ist.
Den Greenkeepern kann man da schon eher trauen. Die haben übrigens keinen Vorteil durch eine Platzsperre. Die Arbeit schiebt sich nur auf und wird schwieriger. Dafür darf man bei schlechten Wetter Überstunden abbauen oder Arbeiten nachgehen die originär gar nicht in den Aufgabenbereich fallen.
Besonders der Head-Greenkeeper will nur Platzsperren, die unbedingt notwendig sind. Für ihn wird nämlich alles schwieriger. Den würde ich mal fragen, ob dies notwendig war. Und wenn er der Meinung ist, dass dies richtig war, dann sollte man dies hinnehmen. Oder noch besser, fragt den Platzwart, der sollte die Meinung des Head-Greenkeepers kennen und auch alle anderen Interessen abgewogen haben.
Und jetzt noch zum Finanziellen:
Wie Hibbi in seinem Beitrag geschrieben hat, lassen andere Clubs bei schlecht bespielbaren Plätzen gegen Greenfee spielen. Sicher bringt das Einnahmen. Ob die Chancen gut sind, dass diese Spieler wiederkommen und mit guten Kritiken für zusätzliche Greenfee-Spieler sorgen, wage ich zu bezweifeln.
Die Neigung zu konservativen Entscheidungen bei der Platzpflege kann ich nachvollziehen. Es gibt Clubs die durch falsche Pflege ihre kompletten Grüns ersetzen mussten. Das ist sicher sehr viel teuer als eine Platzsperre.
Zusammenfassend:
Maßnahmen für den langfristigen Erhalt der Golfanlage sind oft kurzfristig eine Belastung für die Spielfreude, wie zum Beispiel das Aufbringen von Sand und das Aerifizieren und nicht zuletzt das Sperren der Anlage, bei der Gefahr diese langfristig zu beschädigen.
All dies ist zwingend notwendig und wird aus meiner Erfahrung nicht leichtfertig entschieden. ich freue mich das es Mitglieder gibt, die gewissenhaft für uns alle Entscheidungen treffen, diese verantworten und umsetzen auch wenn sie unbeliebt sind und man sich harter Kritik aussetzen muss.
Abschließend, ist meine Meinung zu der langen Platzsperre .... Keine Ahnung ob dies notwendig war! Ich habe nicht nachgefragt oder selbst geprüft. Ich vertraue aber denen die die Entscheidung getroffen haben.
Natürlich darf man auch an unseren Entscheidungsträgern zweifeln. Wundert mich aber, wo doch alle einstimmig gewählt worden sind.
Im Ernst, die Fragen (so es denn Fragen sind), die hier gestellt werden halte ich für berechtigt. Die Antworten sollte man aus meiner Sicht aber nicht selbst geben, sondern sie den Verantwortlichen stellen.
Ich bin auf jeden Fall auf der Seite derer, bei denen ich vermute es geht ihnen um das Wohl aller und nicht nur um sich selbst.
Andreas
"Wenn Du denkst es ist schwierig neue Leute kennenzulernen, versuch mal den falschen Golfball aufzuheben."
Ich möchte mich eigentlich garnicht in diese tiefgründigen Fachgespräche einmischen, aber eins ist doch mal FAKT. Und zwar, dass die Grüns einfach eine katastrophe darstellen. 12 Tage Plaztsperre hin oder her, (was auch wirklich notwendig war, denn man konnte seinen aufs Fairway gespielten Ball nicht wiederfinden weil dieser im Erdreich verschwand) was wirklich ärgerlich ist sind die Grüns. Und diese sind wirklich in allen Clubs in der Umgebung deutlich besser. Da muss man vielleicht ehrlich sein, dass dieser Zustand verbesserungswürdig ist. Vor allen Dingen waren die Grüns im Sommer wirklich sehr schnell und Spurtreu. Demnach um so trauriger das man davon noch vor dem ersten frost nichts mehr hat.
RE: Platzsperre über 12 Tage
in Platz, Landschaft, Umwelt 05.11.2015 11:00von Hibbi • | 89 Beiträge
Erstmal uneingeschränkte Zustimmung. Unsere Grüns sind wirklich nicht die Besten. Siehe hierzu auch den Bericht unseres Headgreenkeepers
Pilzbefall unserer Grüns
Auch auf anderen Plätzen sind die Grüns vom Pilzbefall betroffen, aber bei weitem nicht so schlimm wie bei uns. Ich bin mir aber sicher, dass wir zur neuen Saison 2016 wieder so gute Grüns haben werden wie wir sie in diesem Jahr hatten. Da habe ich volles Vertrauen in unsere Greenkeeper.
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