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RE: Ein Golfrezept zum Weihnachtsfest

in Gewusst wie, Technik und Taktik 17.12.2013 12:49
von Andreas K | 206 Beiträge

Die Golfsaison 2013 ist definitiv abgeschlossen. Zeit ein Resümee zu ziehen.

Ich bin zufrieden. Ein paar große Turniere gewonnen, Vize-Clubmeister, Deutscher Betriebssportmeister, Hole in One, gute Ergebnisse mit der Clubmannschaft und den Jungsenioren. Am Wochenende erscheint sogar ein Sport-Portrait von mir in der Zeitung. Cool!

An meinem Golfschwung liegt es sicherlich nicht, das ich auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken kann. Der ist eher mäßig und meine Schlaglängen sind auch nicht besonders. Dafür habe ich in anderen Bereichen, aus meiner Sicht, vieles richtig gemacht.

Diese Erkenntnisse möchte ich mit euch teilen. Ich freue mich nämlich über jeden und jede aus unserem Club, der/die sein/ihr Golfspiel verbessert. Als Sportwart ist es sogar meine Pflicht, zu helfen, die Ergebnisse von jeden engagierten Mitglied zu verbessern.

Ich will gar nicht bewerten, welche Methoden oder Maßnahmen besonders gut und effektiv sind. Das ist wohl für jeden etwas anders. Aber vielleicht ist meine Vorgehensweise eine Anregung für euch.

Training:
Natürlich habe ich bei Ben, Janek und Thimo Unterricht genommen. Das mache ich nicht, um in der Unterrichtsstunde besser zu werden, sondern um zu wissen, was und wie ich trainieren muss.

Ich habe nicht eine einzige Einzelstunde im langen Spiel genommen!
Bunkerspiel, chippen, pitchen und putten waren die Lerninhalte. Der Grund dafür ist einfach.
42% aller Schläge auf dem Golfplatz sind Putts, 13% sind Chips. Insgesamt werden 68% aller Schläge von innerhalb 90 Meter zum Loch gemacht.

Die Konzentration auf das kurze Spiel hat viel gebracht. Ich habe keine Angst mehr vor Bunkerschlägen. Klar klappt noch nicht jeder Schlag, wie ich mir das vorstelle aber der Sand hat seinen Schrecken verloren.

Ich putte viel besser. Viele mit denen ich gespielt habe meinten „man hast du Glück beim putten“. Gary Player hat dazu gesagt „wer mehr übt, hat mehr Glück“.
Aber richtig üben ist wichtig. Dazu muss man erst mal wissen, was man falsch macht.

Mein Schwungbahn beim putten war von außen nach innen und ich habe den Ball nicht in der Mitte der Schlagfläche getroffen, sondern eher mit der Spitze. Wer jetzt glaubt, ich bin die Ausnahme, der liegt falsch.
Beim Mannschaftstraining haben wir festgestellt, dass es nur einen aus der Clubmannschaft gab, der seinen Ball tatsächlich mit der Mitte des Schlägerblatts getroffen hat. Erstaunlich, oder!?!

Auf dem Platz:
Ich plane jede Runde! Vor dem ersten Abschlag, weiß ich, welchen Schläger ich wo nehmen will. Ich schaue mir Birdibooks und Grafiken der Spielbahnen im Internet an.
Ich plane wo der Abschlag am besten landen kann und schreibe mir dann den Schläger auf, den ich dazu verwenden will. Ich weiß im voraus, aus welchen Winkel es am einfachsten ist ein Grün anzuspielen und welche Zonen man auf jeden Fall vermeiden sollte.
Idealerweise spiele ich eine Proberunde und passe meine Strategie danach an. Natürlich muss man seinen Plan auf Wind und Wetter anpassen und nach Schlägen, die nicht ganz so gelaufen sind seine Strategie modifizieren.
Aber ich habe immer ein Plan auf dem Platz! „Hit and hope“ gibt es bei mir nicht!
Bei den deutschen Meisterschaften habe ich nur 4 mal den Driver vom Tee verwendet. Offensichtlich eine gute Strategie.

Um beim Pläne schmieden effektiv zu sein, muss man wissen, wie weit man durchschnittlich seine Schläge macht. Nicht den super getroffenen Ball, sondern den Durchschnitt bei einem normalen Schlag!

Ich wette es gibt keine 10 Spieler in unserm Verein, die das wissen. Jeder hat natürlich eine Annahme aber so gut wie keiner hat das wirklich mal vermessen.
Ich schon! Mit RADAR und Laser habe ich Schläge vermessen und weiß genau wo mein Ball durchschnittlich landet. Ein riesiger Vorteil!

Zusätzlich habe ich noch ein paar mentale Tricks, die mir helfen mein Spiel konstant auf einem guten Niveau zu halten. Die stelle ich ein anderes Mal vor. Der Beitrag ist ja jetzt schon wieder viel zu lang.

Ich hoffe es sind für euch ein paar Anregungen dabei und vielleicht wollt ihr ja auch eure Gedanken mitteilen. Mich würde es freuen ein paar Antworten zu erhalten.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.

Andreas


"Wenn Du denkst es ist schwierig neue Leute kennenzulernen, versuch mal den falschen Golfball aufzuheben."
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#2

RE: Ein Golfrezept zum Weihnachtsfest

in Gewusst wie, Technik und Taktik 20.12.2013 17:22
von Bjoern | 18 Beiträge

Moin,

Andreas, dass ist ein wirklich schöner Überblick, den du mit deinem Bericht gibst

Da ich kein deutscher Meister geworden bin, kann ich mit meiner Saison natürlich nicht so zufrieden sein

Auch wenn du keine Einzelstunde hattest, hast du ja trotzdem mit Pros am langen Spiel gearbeitet. Es wird aber deutlich was du meinst. Das kurze Spiel ist einfach sehr wichtig. Dennoch ist es auch vom jeweiligen Spieler und dessen Schwächen abhängig. Wenn man vom Abschlag zu viele Bälle wegschlägt, bringt es einem wenig, wenn man gut Putten kann.

Bezüglich der Strategie auf dem Golfplatz wurde diese Woche ebenfalls ein Artikel auf Golf.de veröffentlicht.

http://www.golf.de/publish/60101065/trai...ten-taktiktipps

Ich wünsche ebenfalls allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Björn

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#3

RE: Ein Golfrezept zum Weihnachtsfest

in Gewusst wie, Technik und Taktik 23.12.2013 00:28
von Andreas K | 206 Beiträge

Hi Björn,

du hast natürlich recht. Man muss das gesamte Spiel beachten aber es ist schon auffällig, dass die wenigsten genügend am kurzen Spiel arbeiten, besonders am putten.

Am langen Spiel habe ich diese Saison nichts verändert. Natürlich lasse ich ab und zu jemanden auf meinen Schwung gucken. Aber nur um die Basis (Griff, Ballposition, Ausrichtung) zu überprüfen. Schwungtechnisch hat sich nichts verändert. (dieselben Fehler wie vorher )
Solange ich nicht beweglicher / flexibler werde, habe ich auch nicht das Gefühl, dass es viel bringen würde meinen Schwung zu verändern.

Die Videos habe ich mir angesehen.
Die sind gut aber im Endeffekt scheitert es meiner Meinung nach eher an der Selbsteinschätzung der Spieler, als an der Strategie an sich.
Oft werden viel zu schwere Schläge versucht, obwohl es eine sichere Variante gibt. Zu konservativ habe ich auch schon gesehen, ist aber eher selten.
Das Risiko für sich richtig einschätzen und das eigene Können richtig beurteilen, dass können die meisten nicht! (Ich auch nicht immer, aber ich arbeite daran )

Übrigens sehe ich deine Saison nicht ganz so schlecht wie du. Dein Schwung ist mittlerweile wirklich klasse und deinen Touch im kurzen Spiel hätte ich gern. Die Erfolge werden ganz automatisch kommen.

Schöne Feiertage


"Wenn Du denkst es ist schwierig neue Leute kennenzulernen, versuch mal den falschen Golfball aufzuheben."
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