#1

Nochmal Griechen und Golf

in Clubgeplauder 17.07.2016 21:09
von poller | 41 Beiträge

Mir gehen die alten Griechen nicht aus dem Kopf. Immer wieder stößt man auf Beispiele, bei denen man sagen muss: Beim Zeus - die Brüder haben damals bestimmt schon Golf gespielt. Nehmen wir den alten Zenon. Dieser griechische Philosoph aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. war ein ziemlicher Querkopf. Er hatte so viele Paradoxien auf Lager, dass die Paradoxie zum Markenzeichen seines Denkens wurde. Ganz besonders eine von den Vielen bezeichnet man tatsächlich als "Zenons Paradoxie". Obwohl sie in zahlreichen unterschiedlichen Varianten überliefert ist, kann Zenon die verbreitetste Version nur beim Golfen entdeckt haben. Ihr müsst Euch vorstellen, dass man von einem Punkt "A" nach Punkt "B" gehen will. Um nach Punkt "B" zu gelangen, muss man zunächst die halbe Distanz dieser Strecke zurücklegen. Ist man auf der Mitte dieser Strecke angekommen, muss man die Hälfte der nun verbleibenden Distanz zurücklegen. Ist man dann auf der Mitte dieser Strecke angekommen, hat man immer noch die Hälfte der restlichen Distanz vor sich, usw. usw. Mit anderen Worten: die Story lässt sich unendlich fortsetzen. Jede verbleibende Distanz ist wieder durch zwei teilbar und man benötigt unendlich viel Zeit, um von A nach B zu kommen. Auf Altgriechisch ausgedrückt: auf die Art ist es unmöglich jemals am Punkt "B" anzukommen.
Ihr werdet mir recht geben, dass Zenon auf dieses Paradoxon nur bei einem Golfspiel gestoßen sein kann. Er hat wahrscheinlich mit einem blutigen Anfänger gespielt. Punkt "A" war die Teebox des Abschlages, vermutlich auf einem langen PAR 5 südlich der Akropolis, und Punkt "B" war das Loch des anzuspielenden Grüns, in südöstlicher Richtung auf dem heutigen 1. Friedhof Athens gelegen. Sein gerade mit der Platzreife bekränzter Mitspieler schlägt den Ball mit einer gewissen Länge auch ab. Dann laufen die beiden zu diesem Ballund die verbleibende Distanz muss mit dem nächsten Schlag überwunden werden. Es ist nicht überliefert, ob Zenons Partner ständig ein zu kurzes Eisen in die Hand nahm, jedenfalls blieb jedes Mal noch eine Restdistanz zu schlagen und die beiden benötigten unendlich viel Zeit und viele Schläge, schon aufgrund der strengen griechischen Etikette, die schon damals die sofortige Ausbesserung der vielen heraus geschlagenen Divots verlangte. Offensichtlich haben die zwei Philosophen das Loch (Punkt "B") wohl nie erreicht. Nur so kann man sich heute nach 2500 Jahren erklären, wie Zenon auf diese Paradoxie gestoßen sein muss. Diese Betrachtungsweise scheint sich tief in die griechische Volksseele eingegraben zu haben. Wahrscheinlich lässt sie sich auch auf die Rückzahlungsmethodik der griechischen Schulden anwenden.
ja su
Poller

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#2

RE: Nochmal Griechen und Golf

in Clubgeplauder 20.07.2016 12:12
von Andreas K | 206 Beiträge

Hallo Poller,

war denn den alten Griechen das Stableford System nicht bekannt?

Dies ist doch die einzige Möglichkeit anzukommen ohne anzukommen. Man ist einfach da, wenn die Strecke zu lang ist.


"Wenn Du denkst es ist schwierig neue Leute kennenzulernen, versuch mal den falschen Golfball aufzuheben."
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